Der erste Team-Austausch: Unsere Entwickler:innen berichten

· Marieke
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Ihr habt erste Erfahrungen mit dem Team-Austausch gesammelt. Wie ist der Tag abgelaufen?

Vera: Wir haben uns morgens kurz zusammengesetzt und über unsere Erwartung an den Tag und das Austausch-Programm im Allgemeinen sowie über meine Wahrnehmung des anderen Teams geredet. Um 10 ging es dann weiter ins Refinement, wo die Ergebnisse eines Spikes und daraus anfallende neue Aufgaben besprochen wurden.

Anschließend haben wir uns an Johns Rechner gesetzt und er hat mir gezeigt, welche Story er gerade bearbeitet und dabei erklärt, wie das Team mit Jira, Github und CI arbeitet und wie die Anwendung grob strukturiert ist. In der Story ging es darum, den Nutzer:innen zu ermöglichen, einen Auftrag zu löschen. Das haben wir dann umgesetzt, wobei John viel erklärt und außerdem in die Tasten gehauen hat, während ich hauptsächlich nachgefragt habe, was und warum etwas gemacht wird.

Im Anschluss haben wir noch kurz darüber geredet, wie der Tag gelaufen ist und was wir an neuen Erkenntnissen (über das andere Team und die Weiterentwicklung des Austauschprogramms) gewonnen haben.

Was war besonders interessant bzw. aufschlussreich für euch?

John: Es war schön, mal mit einem anderen Entwickler außerhalb des Teams an irgendwas zusammenzuarbeiten. Vera hat mir viele Tastaturkürzel gezeigt, die super hilfreich sind und die ich jetzt täglich verwende.

Vera: Ich hab auch neue Tastaturkürzel von John gelernt. Außerdem habe ich gemerkt, dass es sehr hilfreich für mich war, dass John sowohl Phoenix- als auch Rails-Erfahrung hat. So konnte er mir gut erklären, wo Unterschiede liegen und welche Stellen vom Code besonders interessant sind.

Was habt ihr über das andere Team und über den oder die Austauschpartner:in gelernt?

Vera: Ich wusste nicht, dass das Team mittlerweile Heroku CI nutzt. Bisher haben die Teams alle Codeship für Continuous Integration benutzt. Außerdem ist mir aufgefallen, dass John nur die einzelnen Tests, an denen er arbeitet, lokal laufen lässt und die gesamte Testsuite nur durch den Push in den Branch ausführen lässt. Und er testet eigentlich eher nach der Implementation. Das mache ich auch oft, wenn keiner aus meinem Team zusieht, das ist eher verpönt bei uns. Aber das hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Insgesamt haben wir uns sehr viel über verschiedene Arten des Testens unterhalten.

John: Also ich habe natürlich Vera besser kennengelernt. Es hat Spaß gemacht mit ihr. Ich habe das Gefühl, dass wir zukünftig auch gut zusammenarbeiten oder bei Fragen aufeinander zugehen könnten.

Wo liegen die größten Unterschiede zwischen euren Teams?

John: Da Vera in meinem Team war, haben wir nicht so viel darüber gesprochen, wie es bei ihnen abläuft. Ein Unterschied zwischen unsere Teams ist aber, wie wir Tests schreiben. Ich schreibe sie eher am Ende und sie tendieren, glaube ich, eher dazu, schon von im Vorhinein Tests zu schreiben, also mehr nach TDD.

Vera: Das und unser Code/Commit Workflow. Johns Team nutzt Feature Branches, die am Ende in Develop integriert werden und auch vorher schon mit Review Apps getestet werden können. Bei uns arbeiten meistens alle direkt auf Develop, so dass unsere Commits auch direkt auf der Testumgebung sind.

Was nehmt ihr aus dem Teamaustausch mit?

Vera: Ich nehme vor allem positiv überrascht mit, dass ich doch nicht so wenig von Ruby/Rails verstehe, wie ich dachte. Manchmal fühle ich mich ein bisschen verloren als die unerfahrenste Entwicklerin in der Abteilung. Es tat ganz gut, zu sehen, dass ich trotzdem bei fachlichen und technischen Gesprächen im anderen Team und beim Implementieren eines kleinen Tickets ganz gut mitmachen konnte.

Außerdem habe ich festgestellt, dass es sehr hilft, ab und zu mal anderen Menschen zusammenzuarbeiten, weil man dadurch neue Sichtweisen bekommt oder auch einfach kleine Tricks beim Umgang mit den Tools mitbekommt. Wir kämpfen zum Beispiel beide noch ein bisschen mit unserer Umstellung von Atom auf Visual Studio Code und konnten uns gegenseitig ein paar Tricks verraten.

John: Ich nehme mit, dass Vera eine fähige Programiererin ist, die schnell neue Sachen lernen - und komplexe Dinge begreifen kann. Noch wichtiger, finde ich, ist dass sie freundlich, offen und kommunikativ ist. Ich habe jetzt eine klare Vorstellung davon, wie es wäre mit ihr zusammenzuarbeiten und fände es gut, wenn sich die Möglichkeit zukünftig anbietet.

Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen?

John: Ich würde wahrscheinlich zumindest einen ganzen Tag Zeit für den Teamaustausch nehmen. Es war ein bisschen knapp von der Zeit her mit nur einem halben Tag.

Vera: Und ich würde beim nächsten Mal gerne selbst auch etwas an der Tastatur sitzen. Also so richtiges Pairing, mit Abwechslung. Das hatte John auch diesmal schon vorgeschlagen, ich hatte aber doch ein bisschen zu großen Respekt vor der Arbeit in einer fremden Umgebung. Beim nächsten Mal traue ich mich das aber.

Wie geht es weiter mit dem Austauschprogramm?

Vera: Der Plan nach diesem Tag war, dass John bald einen Tag in unserem Team verbringt, wir den anderen von dem Tag berichten (das haben wir im Rahmen einer Learning Hour getan) und sie dazu animieren, das auch mal zu tun. Und wir versuchen, die Zeit, die man in einem anderen Team verbringt, langsam zu steigern.

Bei mir ist es sogar schon weitergegangen: Vergangene Woche war ich wieder in diesem Team, diesmal für drei Tage und mit einem anderen Entwickler als Buddy. In der Zeit haben wir wieder an zwei kleineren Tickets gearbeitet und ich habe sogar einen Teil des Tickets alleine umgesetzt, während mein Tauschpartner in einem Meeting war. Dabei haben wir viel darüber geredet, wie unsere beiden Teams unseren Event-Driven-Ansatz umsetzen. Mein Plan ist nun, irgendwann gegen Ende des Jahres mal eine ganze Woche oder sogar einen ganzen Sprint im anderen Team zu verbringen.

John: Ich bin mittlerweile in ein anderes Team gewechselt, aber ich werde wahrscheinlich auch demnächst einen längeren Austausch, zumindest für einen Tag, bei Veras Team machen. Es gibt auch eine Vorlage für den Dev-Swap-Tagesablauf im Google Drive, die die Teams benutzen können. Andere haben auch Interesse dafür gezeigt. Ich würde mich freuen, wenn auch die anderen Teams das regelmäßig machen würden, damit wir alle mehr voneinander mitbekommen.